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CIRCULAB

Die häufigsten Ursachen für akute oder chronische Durchblutungsstörungen des Auges sind ein zu hoher oder ein zu niedriger Blutdruck, Fettstoffwechselstörungen oder der Diabetes. Diese können über eine Verengung der Blutgefäße zu einem Mikro- oder Makroinfarkt des Auges führen. Das bedeutet immer auch ein Risiko für andere Organe wie Herz, Gehirn oder Nieren.

Mit den modernen Messmethoden zur Gefäßanalyse ist es heute möglich, die Durchblutung in den Blutgefäßen am Augenhintergrund sowie die Reaktion der Gefäße auf Medikamente sehr exakt zu messen.

Durch den Vergleich der gemessenen Werte mit dem Blutdruckverhalten im großen Kreislauf ergeben sich bei vielen Patienten wichtige Hinweise zur optimalen Einstellung des Blutdrucks, der Herzfrequenz, der Herzleistung, des Diabetes oder des Fettstoffwechsels.

Die wichtigsten Gründe für eine präzise Gefäßanalyse der Netzhaut sind Infarkte der Netzhaut und des Sehnervs sowie der fortschreitende Schaden des Sehnervs bei grünem Star (Glaukom, Augeninnendruckerhöhung). Aber auch seltene Befunde am Augenhintergrund sowie ungewöhnliche visuelle Symptome des Patienten (Verdunkelungsanfälle, Lichtblitze, Schleiersehen) erfordern häufig eine genaue Abklärung der Gefäßsituation am Auge.

Auswertung der Messung der Gefäßkaliber bei einem Patienten.

Das CIRCULAB-MUNICH Ist eine bundesweit einmalige Einrichtung. Im CIRCULAB stehen alle modernen Geräte und Messverfahren für die Diagnostik von Durchblutungsstörungen am Auge zur Verfügung. Diese wurden von uns mitentwickelt und über Jahrzehnte verbessert. Die Ziele des CIRCULAB-MUNICH sind daher einerseits die bestmögliche Betreuung von Patienten mit Gefäßerkrankungen und andererseits die kontinuierliche Weiterentwicklung der dazu erforderlichen Messmethoden.

Anwendungsbeobachtungen neuer Therapien der alterskorrelierten Makuladegeneration (AMD)

Therapie der feuchten Makuladegeneration

Im Herbst 2022 hat das neue Medikament FARICIMAB (VABYSMOR) des Herstellers ROCHE die Zulassung zur Therapie der feuchten (neovaskulären) AMD erhalten. Im Rahmen einer Studie zur Anwendungsbeobachtung werden seither die Resultate der klinischen Anwendung von uns engmaschig dokumentiert und ausgewertet. Die ersten Ergebnisse dieser Studie wurden auf der 32. Sitzung des Münchner Angioclubs (siehe oben) dargestellt.

Therapie der trockenen Makuladegeneratio

Im Februar 2023 hat das Medikament PEGCETACOPLAN (SYFOVRER) des Herstellers Apellis in den USA die Zulassung als erstes und weltweit einziges Medikament zur Therapie der sogenannten Geographischen Atrophie bei trockener AMD erhalten.

In Europa ist das Medikament noch nicht zugelassen, kann aber importiert werden.

Im Makula-Netzhaut-Zentrum wurde im Juni die erste intraokulare Injektion des Medikaments SYFOVRER durchgeführt. Weitere werden in Kürze folgen.

Der klinische Verlauf unter Therapie wird in einer Studie unter Leitung von Prof. Nasemann engmaschig dokumentiert und beobachtet.

Promotionen

Das CIRCULAB (siehe oben) im Makula-Netzhaut-Zentrum vergibt experimentelle Promotionsarbeiten zum Erwerb des Doktorgrades in der Medizin. Diese beschäftigen sich mit der Diagnostik und Therapie von Durchblutungsstörungen des Auges.

Das Thema des derzeitigen Doktoranden lautet:

Messung der arteriovenösen Ratio an Autofluoreszenzbildern der Netzhaut – ein neues Messverfahren –Reproduzierbarkeit und Korrelation mit Parametern der zentralen Hämodynamik

Die experimentellen Arbeiten zu diesem Thema sind bereits abgeschlossen.

Die nächstfolgende Promotionsarbeit wird sich mit dem folgenden Thema beschäftigen:

Die Bestimmung von altersabhängigen Normalwerten der arteriellen und venösen Gefäßdurchmesser der Netzhaut und Vergleich mit hypertensiven Patienten

Stipendien

Derzeit befindet sich die „Brigitte & Theodor Nasemann-Stiftung“ im Aufbau. Diese wird die Förderung der akademischen Ausbildung angehender Ärzte zum Inhalt haben sowie die Forschung auf dem Gebiet der Gefäßerkrankungen des Auges.

Im Rahmen der Stiftung werden Stipendien vergeben, welche es Nachwuchswissenschaftlern erleichtern sollen, eine spezielle Ausbildung zu absolvieren oder eine besondere wissenschaftliche Fragestellung zu bearbeiten.

Die konstitutierende Sitzung der Stiftung wird voraussichtlich im Herbst 2023 erfolgen. Das erste Stipendium kann ab Frühjahr 2024 beantragt werden.

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