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Lochbildung der Makula


Eine seltene aber zu einer raschen Verschlechterung des Sehens führende Erkrankung ist die Entstehung eines Lochs im Zentrum der Stelle des schärfsten Sehens der Netzhaut.

Die Ursache dieser Lochbildung ist in den meisten Fällen eine mit dem Lebensalter korrelierte Veränderung des Glaskörpers des Auges mit Entwicklung eines mechanischen Zugs des Glaskörpers an der Netzhaut. Aber auch bei starker Kurzsichtigkeit oder durch ein Trauma des Auges kann es zu einer Überdehnung des Augapfels mit Entstehung eines Lochs in der Makula kommen, dem sogenannten Makulaforamen.

Der Patient bemerkt bei dieser Erkrankung eine sich typischerweise in relativ kurzer Zeit entwickelnde deutliche Minderung der Sehschärfe mit Verzerrtsehen und Entwicklung eines dunklen Sehbereichs im Punkt der Fixation. Oft kann der Patient mit dem betroffenen Auge schon nach wenigen Wochen nicht mehr lesen.

Noch vor drei Jahrzehnten war die Erkrankung nicht heilbar und endete zwar nicht mit der vollständigen Erblindung des Auges aber mit einem Absinken der Sehschärfe auf 5 Prozent.

Durch die großen Fortschritte in der chirurgischen Therapie kann eine Lochbildung der Makula heute mit sehr gutem Erfolg operiert werden. Mit einer sogenannten Pars plana Vitrektomie wird zuerst der krankhaft veränderte Glaskörper des Auges entfernt. Anschließend erfolgt die Entfernung (Peeling) einer nur wenige Mikrometer dicken oberflächlichen Schicht der Netzhaut, der sogenannten Membrana limitans interna. Am Ende der Operation wird das Auge mit einer vorübergehenden Tamponade gefüllt, die auf das Loch der Makula drückt und dieses innerhalb eines Tages verschließt.

Die Erfolgsrate dieser vielleicht filigransten Operation in der Medizin liegt heute bei fast 100 Prozent und bedeutet in der Regel für den Patienten, dass das Lesevermögen des Auges erhalten werden kann.

Der Eingriff wird ambulant in unserem OP-Zentrum am Dom in örtlicher Betäubung und während eines Kurzschlafs durchgeführt.

Puppa Makulaforamen 1

Lochbildung der Makula im Infrarotbild der Optischen Kohärenz-Tomographie (OCT). Im Zentrum der Makula liegt ein großer kreisrunder Defekt der Netzhaut vor.

Puppa Makulaforamen 2

Schichtaufnahme desselben Auges mit dem OCT. Das Netzhautloch und die aufgeworfenen Ränder des Loches mit Zystenbildung in der Netzhaut sind erkennbar.

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