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Membranbildung der Netzhaut


Bei verschiedenen Erkrankungen des Augenhintergrundes kann es ähnlich einer Narbenbildung an der Haut zur Entstehung unkontrolliert wachsender Bindegewebszellen auf der Oberfläche der Netzhaut kommen.

Ursachen dieser Zellvermehrung sind Verletzungen und Operationen am Auge, abgelaufene Entzündungen, Durchblutungsstörungen der Netzhaut oder auch eine vorangegangene Laserbehandlung. Die wuchernden Zellen bilden schließlich einen mechanisch festen Zellverband in Form einer sogenannten epiretinalen Membran.

Leichtere Formen dieser Membranen sieht der Augenarzt relativ häufig und bezeichnet sie als epiretinale Gliose. Diese muss typischerweise nicht behandelt werden, da der Patient in diesem Stadium noch keine Sehverschlechterung bemerkt.

Nicht selten nimmt eine solche Gliose aber über Monate und Jahre langsam an Größe und Dicke zu und beginnt sich zu kontrahieren. Da die Membran der Netzhaut fest aufliegt, führt die Kontraktion der Membran zu einer zunehmenden Verzerrung der Netzhaut mit Entstehung von Falten in der Stelle des schärfsten Sehens. Dies wird als Makula Pucker (Pucker = Fältchen) bezeichnet.

Der Patient bemerkt in diesem Stadium eine abnehmende Sehschärfe und sieht die Dinge, die er fixiert, zunehmend verzerrt. Dies stört insbesondere bei dem Lesen von kleinen Texten sehr.

Bei einer deutlichen Beeinträchtigung des Sehens werden Membranen auf der Netzhaut heute mit einem Routineverfahren, der Pars plana Vitrektomie und einem sogenanntem Membrane Peeling operativ entfernt. Durch den Eingriff lässt sich in der Regel das Sehvermögen deutlich verbessern und die beim Lesen störenden Verzerrungen bilden sich weitgehend zurück.

Der Eingriff wird ambulant in unserem OP-Zentrum am Dom in örtlicher Betäubung und während eines Kurzschlafs durchgeführt.

Membranbildung der Netzhaut 1

Schichtbildaufnahme (optische Kohärenz-Tomographie) einer gesunden Makula (Stelle des schärfsten Sehens an der Netzhaut).

Membranbildung der Netzhaut 2

Schichtaufnahme der Makula bei Vorliegen einer Membranbildung auf der Netzhaut mit deutlichen, sägezahnähnlichen Falten (Makula Pucker).

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