Erste Erfahrungen mit SYFOVRE (pegcetacoplan)
Im September letzten Jahres haben wir begonnen, die ersten Patienten mit progressiver Geographischer Atrophie (GA) bei AMD mit dem Komplement-Inhibitor SYFOVRER zu behandeln, der bislang nur in den USA zugelassen ist, den man aber importieren kann. Die Zulassung in EUROPA ist beantragt, jedoch leider noch nicht erfolgt.
Unsere Erfahrungen nach vier Monaten Therapiedauer sind natürlich noch sehr begrenzt, aber eines kann man schon feststellen: Es gibt Patienten, bei denen die GA trotz der Therapie kontinuierlich weiter zunimmt und andere, bei denen das Wachstum der GA deutlich gehemmt wird und sogar einzelne Patienten, die glaubhaft berichten, dass sich ihr Kontrastsehen verbessert hat.
Pathophysiologisch könnte man sich eine Verbesserung des Kontrastsehens über die von SYFOVRER bewirkte Entzündungshemmung im Bereich der makulären Netzhaut und des Pigmentepithels durchaus vorstellen.
Eine Prognose, welche Patienten von der Therapie profitieren werden und welche nicht, ist nach unseren vorläufigen Erfahrungen noch nicht möglich.
Therapie der trockenen Makuladegeneration mit dem neuen Medikament SYFOVRER
Die trockene Makuladegeneration war bis vor kurzem nicht behandelbar. Vor vier Monaten hat jetzt aber das Medikament SYFOVRER der Firma Apellis in den USA die Zulassung zur Therapie der sogenannten geographischen Atrophie bei trockener Makuladegeneration erhalten. Die Zulassung in der Europäischen Union wird derzeit beantragt.
Das Medikament wird unter sterilen Bedingungen im OP in den Glaskörperraum des Auges injiziert (sog. IVOM). Die Injektion entspricht vom Ablauf her der Injektion, wie sie auch bei feuchter Makuladegeneration erfolgt.
Da das Medikament in Europa noch nicht zugelassen ist, muss es vorerst aus den USA importiert und als sogenanntes „Off-label-Präparat“ injiziert werden. Dies ist für den Patienten mit keinen zusätzlichen Risiken verbunden. Die Krankenkassen sind nicht verpflichtet, die Kosten für einen „off label use“ des Medikamentes zu übernehmen, können dies aber in Einzelfällen tun.
Die Grundlage der Zulassung in den USA waren zwei große Studien (OAKS und DERBY) an über 1.200 Patienten, mit denen gezeigt werden konnte, dass das Medikament das Fortschreiten der trockenen Makuladegeneration verlangsamen, allerdings nicht komplett aufhalten kann.
Mit Unterstützung der Rosen-Apotheke, die uns seit Jahrzehnten mit Medikamenten beliefert, ist es gelungen, die ersten Ampullen des neuen Medikaments nach Deutschland zu importieren. Wir behandeln daher jetzt seit Juni unsere Patienten, die an der rasch fortschreitenden Form der trockenen Makuladegeneration leiden, mit dem Medikament SYFOVRER. Um über Ergebnisse der Therapie bei uns zu berichten, ist es allerdings noch zu früh.